Diözese Graz-Seckau

 
Sonderbriefmarke zum Katholikentag

Die Österreichische Post AG verausgabt anlässlich des „Mitteleuropäischen Katholikentags 2003/ 2004“ einen sehr schönen Markenblock mit sechs Briefmarken in edlem Stichtiefdruck.

Der Mitteleuropäische Katholikentag ist eine gemeinsame Initiative der katholischen Bischofskonferenzen von Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Polen, der Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Österreich. Er umfasst einen Teil Europas, in dem knapp 83 Millionen Menschen, davon bei 60 Millionen Katholiken, leben. Während eines ganzen Jahres werden in allen 107 Diözesen der beteiligten Länder zahlreiche Veranstaltungen zu den drei Hauptanliegen – begegnen, beten, bewegen – stattfinden. Den Abschluss bildet die „Wallfahrt der Völker“ vom 21. – 23. Mai 2004 im österreichischen Wallfahrtsort Mariazell/ Steiermark unter dem Motto „Was er euch sagt, das tut!“ (Maria bei der Hochzeit zu Kana, Joh 2,5). In Mariazell wird Maria seit altersher als die „Große Mutter Österreichs“, als „Großherrin der Ungarn“ und als „Mutter der Slawischen Völker“ verehrt.

Die Auswahl der sechs Motive ist sehr sinnvoll und betont die kulturell, religiöse und völkerverbindende Bedeutung der Veranstaltung. Die sechs Marken sind in Form eines Kreuzes angeordnet.

1. Die Marke in der Mitte zeigt das Logo des Mitteleuropäischen Katholikentags: zwei verschränkte Kreuze, die von einem Kreis zusammen gehalten werden, darunter das Motto „Christus – Hoffung Europas“.

2. Die Marke darüber zeigt Papst Johannes Paul II. in betender Haltung mit dem Kreuzstab in der Hand. Der Papst zeigt großes Interesse am Katholikentag, an dem auch sein Heimatland Polen teilnimmt. Beim ersten Pastoralbesuch 1983 zum Österreichischen Katholikentag betonte der Papst bei der Europavesper am Heldenplatz in Wien: „Österreich im Herzen Europas hat eine Brückenfunktion.“

3. Die linke Marke zeigt die Gnadenstatue von Mariazell mit Kronen und Gewändern bekleidet. Die schlichte romanische Schnitzerei aus Lindenholz, nur 47 cm hoch, brachte 1157 der Benediktinermönch Magnus aus der obersteirischen Abtei St. Lamprecht mit und stellte sie in seiner bescheidenen Zelle auf (daher der Name Maria-zell). Die Muttergottes ist sitzend dargestellt, in Tunika und blauen Mantel gehüllt, das Haupt von einem weißen Schleier bedeckt; von Marias rechter Hand gestützt, thront das Jesuskind auf ihrem Knie.

4. Auf der Marke rechts vom Logo sehen wir eine überlebensgroße spätgotische Madonnenstatue mit Kind, etwa 1520-1530 geschaffen, auf der "Frauensäule". Die Säule, an der stündlich Andachtsgegenstände geweiht werden, wurde 1682 aufgestellt, der Strahlenkranz um die Madonna 1709 hinzugefügt.

5. Das sogenannte „Schatzkammerbild“ auf der Marke unter dem Katholikentagslogo ist für ungarische Mariazell-Wallfahrer besonders interessant, da es vom ungarischen König Ludwig gestiftet wurde: ein Bild um 1370-80 in der Art des sienesischen Malers Andrea Vanni. Der Hintergrund mit Emailplatten belegt, die mit gestreuten Lilien geschmückt sind – eine Anspielung auf das Familien Wappen der Anjou, denen auch König Ludwig angehörte.

6. Die unterste Briefmarke schließlich zeigt uns Gottvater, der sich liebevoll zu seinem Sohn Jesus Christus am Kreuz niederbeugt, nach deinem Modell des Lorenzo Mattielli 1722 vom Goldschmied Johann Kanischbauer in Silber gefertigt. Der Kreuzstamm ist aus Ebenholz. Sie stellt die Mittelgruppe des prunkvollen Hochaltars dar, der 1700 – 1702 nach Entwurf des Johann Bernhard Fischer von Erlach errichtet wurde. Bei der letzten Renovierung ersetzte man das dunkle Glasfenster von 1905 hinter dem Hochaltar durch Mattglas, so dass der ursprüngliche Eindruck wieder hergestellt wurde.

Am oberen Blockrand ist der Ausgabeanlass angegeben: „Mitteleuropäischer Katholikentag 2003/2004“, am unteren Rand die Wappen der am Katholikentag beteiligten Staaten: Österreich, Ungarn, Kroatien, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Bosnien-Herzegowina und Polen. Am Blockrand ist um die sechs Marken herum die Fassade der Basilika Maria Geburt zu Mariazell mit dem gotischen Mittelturm und den beiden barocken Seitentürmen angedeutet.

Josef Franz Aumann, Philatelistenverein St. Gabriel

Artikelimage

Ausstellung

Zur Herausgabe des Markenblocks findet vom 28. bis 30. April 2004 im Erzbischöflichen Palais, 1010 Wien, Wollzeile 2, eine Briefmarkenausstellung statt.

Öffnungszeiten:
28. April: 09.00 – 18.00 Uhr
29. April: 09.00 – 16.30 Uhr
30. April: 09.00 – 16:30 Uhr

Zum Ersttag ist zwischen 10.00 und 18.00 Uhr im Erzbischöflichen Palais ein frei zugängliches Sonderpostamt eingerichtet

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