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Slowakei: Bischöfe kündigen zwei Hirtenbriefe zu Europa an

Nationalwallfahrt am 1. Mai nach Nitra aus Anlass des EU-Beitrittes des Landes (Kathpress, 30.1.04)

Die katholischen Bischöfe der Slowakei haben zwei Hirtenbriefe zu europäischen Fragen angekündigt. Am 15. Februar wird ein Hirtenschreiben zum laufenden Mitteleuropäischen Katholikentag veröffentlicht werden; der Katholikentag, an dem sich die Slowakei, Polen, Tschechien, Österreich, Ungarn, Slowenien, Kroatien und Bosnien-Hercegovina beteiligen, gipfelt am 22. Mai in der "Wallfahrt der Völker" nach Mariazell. Bei dem Hirtenbrief werde es um ein zentrales Anliegen der Kirche gehen, nämlich Europa an seine Seele zu erinnern, teilte die Slowakische Bischofskonferenz nach ihrer Vollversammlung diese Woche in Spisska Kapitula mit.

Für Sonntag, 25. April, stellte die Bischofskonferenz ein Schreiben zum EU-Beitritt der Slowakei am 1. Mai in Aussicht. Darin wollen die Bischöfe ihre Haltung zur europäischen Integration darlegen. Die slowakische Kirche sei - im Einklang mit dem Papst - für einen Beitritt zur EU, "aber mit dem Glauben".

Mit der Verlesung dieses Hirtenwortes in allen Gottesdiensten wird eine kirchliche Aktionswoche im Hinblick auf diesen wichtigen Schritt in der Geschichte des Landes eingeleitet. Der Beitritt sollte "pastoral vorbereitet und begleitet" werden, so die Bischöfe, mit Gottesdiensten, Gebeten und Vorträgen. In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai sollen vor allem Jugendliche für Gebetswachen und Gottesdienste gewonnen werden. Für 1. Mai lädt die slowakische Kirche zu einer Nationalwallfahrt auf den Kalvarienberg in Nitra, wo man "Gottes Segen für ganz Europa" erbitten werde, kündigten die Bischöfe an.

Vom 13. bis 15. Februar unternimmt die slowakische Kirche eine Wallfahrt nach Rom zum Dank für den Papstbesuch im vergangenen September. Den Dankgottesdienst am 14. Februar im Petersdom wird Kurienkardinal Jozef Tomko leiten. Für diesen Tag ist zudem eine Audienz Johannes Pauls II. für die slowakischen Pilger vorgesehen. Die Bischöfe erwarten 3.000 bis 4.000 Teilnehmer an dieser Pilgerreise.

Der Regierung dankten die slowakischen Bischöfe für die vor kurzem erfolgte Annahme eines Zusatzvertrages mit dem Vatikan über das katholische Erziehungs- und Bildungswesen. Dieser Vertrag sieht staatlicherseits die Einführung des Religionsunterrichts als Wahlpflichtgegenstand (alternativ zum Ethikunterricht) ab der ersten Schulstufe vor. Weiters übernimmt der Staat die Finanzierung kirchlicher Schulen, wobei er die Zuständigkeit der kirchlichen Autoritäten bei deren Führung anerkennt. Die Bischofskonferenz fordert nun allerdings, dass die konfessionellen Schulen nicht mehr als "Privatschulen" eingeordnet werden, da sie kein Schulgeld einheben. Sie sollten wieder - wie bis vor wenigen Jahren - als öffentliche Schulen eingestuft werden.

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Seele Europas
war in Mariazell präsent
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Schlussbotschaft
von der "Wallfahrt der Völker"
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