Diözese Feldkirch

 
"Europäisches Abendlob" im Dom zu St. Pölten

Pilger aus Partnerdiözesen und Partnerpfarren der Diözese St. Pölten machten Station auf dem Weg nach Mariazell (Kathpress, 22.5.04)

In fünf Sprachen feierten die Gläubigen aus acht Ländern Ostmitteleuropas am Vorabend der "Wallfahrt der Völker" im Dom zu St. Pölten ein "Europäisches Abendlob". Die Pilger kamen aus Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Kroatien, Bosnien-Hercegovina, Rumänien, Lettland und Österreich.

Der Direktor des St. Pöltener Pastoralamtes, Bischofsvikar Msgr. Wilfried Kreuth, sagte in seiner Begrüßung der Pilger, im gemeinsamen Beten und Bitten der Gläubigen an diesem Abend und am folgenden Tag in Mariazell sollte gerade auch "die politische Verantwortung füreinander" bewusst werden. Nach dem Fall des "Eisernen Vorhangs" und der jüngst erfolgten Erweiterung der Europäischen Union seien die Länder Mitteleuropas besonders gefordert, "zu einer gesicherten Gemeinschaft auf wirtschaftlicher, kultureller und religiöser Ebene" beizutragen.

Zu Pfarren und Diözesen jener Länder gebe es seit vielen Jahren enge "Kontakte, Verbundenheit und Freundschaften", erinnerte Kreuth. Diese Länder verbinde auch "eine große gemeinsame Geschichte".

Bei der Feier wurde das Katholikentagslied "Du Herr der Völker und der Zeit" gemeinsam gesungen, in ungarischer, tschechischer, kroatischer, slowakischer und deutscher Sprache gleichzeitig. Die Psalmengebete wurden von den teilnehmenden Ländern abwechselnd in deren Landessprache gesprochen. Musikalisch wurde das "Europäische Abendlob" vom Ensemble des Konservatoriums für Kirchenmusik und dem KAPA-Chor mit Mitgliedern aus Katholischer Aktion und Pastoralamt der Diözese mitgestaltet. Eine Deutsch sprechende Teilnehmerin aus Ungarn meinte nach dem Abendlob: "Hier hat sich Gemeinsamkeit und Verschiedenheit im gemeinsamen Glauben gezeigt."

Nach dem Abendlob waren alle zu einem "Fest der Begegnung" in das Bildungshaus St. Hippolyt geladen. Einzelne Gruppen präsentierten Volkstänze, Lieder und Musik ihrer Heimat. Außerdem wurde in
Videofilm über Lettland gezeigt. Durch den Abend führte der ehemalige Generalsekretär der Katholischen Aktion der Diözese St. Pölten, Walter Feninger. Er wies auf den kulturellen Reichtum hin, der Europa präge. In dieser Vielfalt sei der Glaube an Jesus Christus ein Fundament der Gemeinschaft.

Zeugnis vom Wachstum des Glaubens in den Ländern Mittel- und Osteuropas gab ein Ehepaar aus einer Budapester Stadtrand-Gemeinde: Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus hatten sich in der Ortschaft ohne Kirche und Priester rund 50 Menschen entschlossen, sich zu einer kleinen Glaubensgemeinde zusammen zu schließen. Mittlerweile zähle die Pfarre mehr als 1.000 Mitglieder. Mit der Hilfe aus dem Ausland (u.a. aus der Diözese St. Pölten) konnte man inzwischen eine Kirche und ein Pfarrzentrum errichten.

Am Samstagmorgen brachen die ersten Pilgergruppen bereits um 4 Uhr nach Mariazell auf.

 

   

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