Diözese Eisenstadt

 
Sodano: Europa braucht noch "Europäer"

Treffen des Kardinal-Legaten mit den Bischöfen der Katholikentags-Teilnehmerländer in Mariazell (Kathpress, 22.5.04)

Der päpstliche Kardinal-Legat Angelo Sodano für die "Wallfahrt der Völker" ist am Freitagnachmittag in Mariazell mit den Kardinälen und Bischöfen der Teilnehmerländer am Katholikentag zusammengetroffen. Sodano versicherte dabei den Bischöfen die geistige Nähe und Verbundenheit von Papst Johannes Paul II. Zugleich erinnerte der Kardinal-Staatssekretär auch an den ersten Papstbesuch in Österreich 1983 und die Europavesper auf dem Wiener Heldenplatz. Schon damals habe Johannes Paul II. die gemeinsame Verantwortung aller Völker für die christliche Zukunft Europas hervorgehoben. Dieses Thema sei auch das Leitmotiv seiner weiteren beiden Besuche 1988 und 1998 in Österreich gewesen.

In einem neuen Europa würden zwar legitimer Weise alle Nationen bestehen bleiben, daneben müsse aber auch ein gemeinschaftliches Bewusstsein geschaffen werden, betonte Sodano weiter. Der
Kardinal-Staatssekretär verwies auf die Einigung Italiens im 19. Jahrhundert. Damals hatte Ministerpräsident Camillo Cavour ein legendäres Wort geprägt: "Italien ist geschaffen, jetzt ist es nötig,
die Italiener zu schaffen." Dies treffe auch auf das gegenwärtige Europa zu: Die EU sei geschaffen, jetzt gelte es, Europäer zu schaffen. Das sei ein langwieriger Weg, der viel Geduld erfordere; Sodano zeigte sich aber zuversichtlich, dass es gelingen werde.

Der Mitteleuropäische Katholikentag sei eine einmalige Möglichkeit, nochmals allen Menschen zu verkünden, dass Christus die Hoffnung des neu entstehenden Europas sei, so der Kardinal-Staatssekretär. Er rief die Bischöfe auf, ihre Verantwortung in diesem Bereich noch stärker wahrzunehmen.

 

   

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