Krakau: Silbernes Bischofsjubiläum von Kardinal Macharski

Starker Österreich-Bezug des Krakauer Erzbischofs (Kathpress, 7.1.04)

In Krakau wurde das silberne Bischofsjubiläum von Kardinal Franciszek Macharski festlich begangen. Macharski war am 6. Jänner 1979 von Papst Johannes Paul II. - dessen Nachfolger auf dem Krakauer Bischofsstuhl er ist - zum Bischof geweiht worden. Der Papst gab Macharski nach der Bischofsweihe in Rom zwei "wegweisende" Geschenke mit: Das Brustkreuz von Kardinal Adam Sapieha sowie das Manuskript von Karol Wojtylas Werk "Stanislaw". Es sei nicht leicht gewesen, nach Karol Wojtyla Erzbischof von Krakau zu sein, sagt Kardinal Macharski heute. Aber die Krakauer sind sich einig, dass Macharski das Erbe seines großen Vorgängers "aktiv weiterführt".

Die Predigt bei der Jubiläumsmesse hielt der Erzbischof von Lublin, Jozef Zycinski. Er unterstrich die großen Verdienste Macharskis auf nationaler und internationaler Ebene. Unter anderem erwähnte Zycinski auch den starken Österreich-Bezug des Krakauer Kardinals; Macharski war 1983 einer der Mitgestalter der Europavesper mit Johannes Paul II. auf dem Wiener Heldenplatz. Zugleich verwies Zycinski auf die Verbundenheit Macharskis mit dem 1957 in Wien von Lonny Glaser begründeten Institut "Janineum", das in den Jahrzehnten der KP-Herrschaft katholischen Intellektuellen aus Polen Studienaufenthalte in Österreich ermöglichte und sich heute für Wissenschaftler und Künstler aus allen Reformstaaten engagiert.

In Krakau wird besonders gewürdigt, dass Kardinal Macharski in erster Linie "ein Mann des Gebets" ist. Am deutlichsten werde das in der täglichen Umsetzung seines Bischofsmottos "Jesus, ich vertraue auf dich" spürbar, so Weihbischof Jan Szkodon, einer der engsten Mitarbeiter Macharskis. Das Vertrauen auf die göttliche Barmherzigkeit finde seinen Ausdruck aber auch in der langen Liste von karitativen Einrichtungen, die in den letzten 25 Jahren in Krakau entstanden sind - von Heimen für alleinstehenden Mütter über Kinderheime, Ambulanzen, Altersheime bis zu psychologischen Beratungsstellen und Obdachlosenheimen.

Als Erzbischof von Krakau ist Macharski unmittelbarer Nachfolger von Karol Wojtyla, der am 16. Oktober 1978 zum Papst gewählt worden war. Macharski ist Jahrgang 1927. 1950 wurde er von Kardinal Sapieha zum Priester geweiht. In dieser Zeit traf er zum ersten Mal mit Karol Wojtyla zusammen, mit dem er seither befreundet ist.